Die deutsche Sopranistin Julia Neumann wuchs in Holland und der Schweiz auf. Ihr Gesangsstudium absolvierte sie am Amsterdamer Konservatorium und war anschließend zwei Jahre Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich. Am Opernhaus Zürich war sie in zahlreichen Produktionen zu hören, so als «Anna» in Otto Nicolais Lustigen Weibern von Windsor, «Adele» in der Fledermaus, «Papagena» in der Zauberflöte sowie als «Gianetta» in Donizettis L’elisir d’amore. Sie erhielt den Thuner Kulturförderpreis und das Migros-Stipendium. Nach einem Engagement am Volkstheater Rostock wechselte sie 2005 als festes Ensemblemitglied an die Städtischen Bühnen Münster. Im Konzertbereich war sie mit dem Bachkoor Holland und dem Concertgebouworkest Amsterdam in mehreren Bachprojekten und mit dem Brahms-Requiem zu hören. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Moest, Nikolaus Harnoncourt, Nello Santi und Heinrich Schiff, Jan Willem de Vriend zusammen. Von 2008–2019 gehörte sie dem Ensemble des Theaters Erfurt an. Nach ihrem Debüt als «Oscar» in Verdis Un ballo in maschera sang sie hier u.a. «Olympia» (Les contes d’Hoffmann), «Königin der Nacht» (Die Zauberflöte), Sopransolo in Carmina Burana (DomStufen-Festspiele 2009), «Susanna» (Le nozze di Figaro), «Frau Fluth» (Die lustigen Weiber von Windsor), «Poppea» (Agrippina), «Musetta» (La Bohème), «Ilia» (Idomeneo), «Leonora» in der «Bach-Oper» Triumph der Liebe und die Titelpartie in Alban Bergs Lulu, für die sie 2011 «Nachwuchskünstlerin des Jahres» in der Zeitschrift Opernwelt nominiert wurde. Zu ihren weiteren Partien zählen Adina (Elisir d ´Amore) «Pamina» und erste Dame, «Eurydike» (Orpheus in der Unterwelt), «Cleopatra» (Giulio Cesare), «Poppea» (Die Krönung der Poppea), «Gouvernante» (The Turn of the Screw), «Iole» (Hercules) «Juliette» (Roméo et Juliette). Ihre grosse Liebe gilt dem Vokalwerk J.S. Bachs.
Foto: Lutz Edelhoff